Kostenfaktoren in der Intralogistik: Einsparpotenziale gezielt nutzen

Eine funktionierende Intralogistik bildet das Rückgrat moderner Produktions- und Lieferketten. Gleichzeitig entstehen genau hier oft hohe und nicht selten unerwartete Kosten. Angesichts zunehmenden Wettbewerbsdrucks sind Unternehmen gefordert, ihren innerbetrieblichen Materialfluss zu optimieren und vorhandene Einsparpotenziale gezielt zu nutzen. 

In diesem Beitrag analysieren wir die zentralen Kostenfaktoren der Intralogistik und zeigen, wie durch intelligente Lager- und Förderstrategien eine nachhaltige Kostensenkung möglich ist. Besonders effektiv ist dabei ein ganzheitlicher Ansatz.

Fixe und variable Lagerkosten

Kostentreiber in der Intralogistik sind häufig manuelle Prozesse, ineffiziente Lagerstrukturen oder eine ungenaue Bestandsführung. Grundsätzlich lassen sich die anfallenden Ausgaben in fixe und variable Kosten unterteilen. Zu den fixen Lagerkosten, die sich aufgrund nicht vorhandener oder nur geringer Schwankungen gut vorab planen lassen, gehören: 

  • Miet- und Pachtkosten
  • Versicherungskosten
  • Personalkosten
  • Anschaffungskosten für Fördertechnik und Fahrzeuge wie Stapler, Shuttles, AMR oder FTS
Variable Kosten entstehen durch den Lagerbestand und die Lagernutzung und umfassen zum Beispiel:
  • Innerbetriebliche Transportkosten
  • Instandhaltungs-, Wartungs- und Reparaturkosten für Maschinen und Anlagen
  • Strom- und Wasserkosten, etwa durch den Stromverbrauch von Förderanlagen, Beleuchtung oder Klimatisierung
  • Kosten für externe Lagerflächen

Zur Berechnung der Lagerkosten dient folgende gängige Faustformel: durchschnittlicher Lagerbestand x Lagerkostensatz (%) = Lagerkosten, wobei sich der Lagerkostensatz aus den (Lagerkosten pro Jahr / Ø Lagerwert) x 100 zusammensetzt.

Sechs praxisnahe Tipps zur Kostensenkung in der Intralogistik

Eine effektive Kostensenkung darf nicht zu Lasten der Qualität gehen: Statt pauschaler Sparmaßnahmen ist ein gezielter, strategischer Ansatz gefragt. Mit den folgenden sechs Tipps können Unternehmen gezielt Kosten sparen:

  1. Laufendes Monitoring und Bestandsanalyse: Mit einer aktuellen Inventur und einer genauen Gegenüberstellung von Bestand und Kosten lassen sich Veränderungen und Probleme frühzeitig erkennen sowie Gegenmaßnahmen einleiten.
  2. Fixe und variable Kosten regelmäßig prüfen: Eine genaue Beobachtung der Kosten, die etwa durch Energielieferanten oder Versicherungen entstehen, ermöglichen Entscheidungen wie die Verhandlung der Konditionen bestehender Verträge, oder bei Bedarf einen Anbieterwechsel.
  3. Bestellverhalten optimieren: Wann wird welches Material in welcher Menge benötigt? Mit einer bedarfsgerechten Bestandsführung lassen sich Überbestände vermeiden und die Platznutzung optimieren.
  4. Lagerstruktur und -strategie anpassen: Die Wahl des passenden Lagerprinzips – zum Beispiel First in, first out (FIFO) oder Last in, first out (LIFO) – und eine clevere Lagerhaltung, zum Beispiel die chaotische Lagerung, verbessern die Raumausnutzung, verkürzen die Laufwege und minimieren Verschleiß bzw. Verderb.
  5. Einsatz eines Warehouse Management System (WMS): Ein modernes WMS unterstützt Sie bei der Bestandsoptimierung, Prozessautomatisierung und Auswertung aller logistikrelevanten Daten.
  6. Automatisierung von Materialflüssen: Durch automatisierte Systeme können wiederkehrende Aufgaben effizienter, fehlerfreier und mit geringerem Personaleinsatz durchgeführt werden.

Fördertechnik und Automatisierung: Investition mit Potenzial

Wer für den innerbetrieblichen Materialfluss auf Fördertechnik setzt, kann langfristig Kosten sparen. Trotz höherer Investitionen für Anschaffung und Instandhaltung sorgen Systeme wie Rollenbahnen, Stapler, fahrerlose Transportsysteme (FTS) oder autonome mobile Roboter (AMR) langfristig für Kostenvorteile. Sie übernehmen repetitive und zeitintensive Aufgaben, erhöhen die Effizienz, entlasten Mitarbeitende und senken Fehlerquoten und sowie Überstundenaufwand.  

Eine effiziente, automatisierte Intralogistik ermöglicht es den Mitarbeitenden, sich auf wertschöpfende Aufgaben zu fokussieren, sodass die Gesamtproduktivität gesteigert wird.

Die Vorteile gezielter Kostensenkung in der Intralogistik

Fassen wir einmal kurz zusammen: Ein strategischer Umgang mit Kosten in der Intralogistik bringt Unternehmen zahlreiche Vorteile:

  • Wirtschaftlichkeit steigern, indem sie die Kosten für Transport, Lagerung, Bestandsmanagement, Personal an den geeigneten Stellen reduzieren.
  • Wettbewerbsfähigkeit sichern, indem sie in der Lage sind, attraktive Preise anzubieten und trotzdem gewinnbringend zu handeln.
  • Ressourcennutzung maximieren, indem sie Lagerflächen, Arbeitszeit und Personalressourcen effizient auslasten.
  • Flexibel und anpassungsfähig handeln, indem sie mit durchdachten Lagerhaltungsstrategien und Bestandsmonitoring schnell auf Nachfragen, saisonale Peaks und Marktentwicklungen reagieren können.

Wer den innerbetrieblichen Materialfluss optimiert, reduziert nicht nur Kosten, sondern stärkt auch die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Automatisierung, digitale Tools und strategische Prozessoptimierung sind dabei der Schlüssel zum Erfolg.

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