Steigert Automatisierung die Job-Attraktivität?
In den letzten Jahren haben sich die Tätigkeitsfelder in der Intralogistik stark verändert. Ein entscheidender Faktor ist die Automatisierung. Doch wie verändern Autonome Mobile Roboter (AMR), Fahrerlose Transportsysteme (FTS) und automatisierte Lagersysteme die tägliche Arbeit der Mitarbeitenden? Und welche direkten Auswirkungen hat das auf die Attraktivität der Branche? Wir erklären, wie Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen profitieren können.
Durch den Einsatz technischer Lösungen haben sich die Aufgabenbereiche in der Intralogistik im Laufe der letzten Jahre stark verändert. Insbesondere im produzierenden Gewerbe steigt der Automatisierungsgrad weltweit immer weiter. Komplexere Anwendungen aber auch der Fachkräftemangel und zuletzt der Vormarsch von Künstlicher Intelligenz (KI) befeuern diese Entwicklung zusätzlich.
Davon profitieren nicht nur die Unternehmen, die ihre Kosten senken und die Effizienz steigern können. Auch die Jobs in der Intralogistik werden dadurch attraktiver, weil die Arbeitsbedingungen stetig verbessert werden. So können durch Automatisierung körperlich anstrengende Tätigkeiten, wie beispielsweise das manuelle Kommissionieren oder das Tragen schwerer Ware, wegfallen.
Bessere Arbeitsbedingungen
Auch innerhalb einer automatisierten Logistik bleiben die Mitarbeitenden die wichtigste Ressource im Unternehmen. Im Vordergrund steht ihr effizienter und wertschöpfender Einsatz. Automatisierte Systeme können intralogistische Prozesse optimieren und beschleunigen sowie die körperliche Belastung reduzieren – zum Beispiel durch den Einsatz von Robotern oder automatisierten Förderbändern für den Transport schwerer Lasten und sperriger Gegenstände. Dadurch wird zugleich das Risiko von Verletzungen und die ergonomischen Belastungen verringert, was insgesamt zu besseren Arbeitsbedingungen führt.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Reduzierung der Arbeitsbelastung durch die Beseitigung sich wiederholender Aufgaben. So können sich die Mitarbeitenden abwechslungsreicheren Tätigkeiten widmen. Damit einhergehend kann so auch der Arbeitsdruck und die Stressbelastung sinken. Außerdem können Unternehmen durch die Verwendung automatisierter Systeme flexibler und schneller auf Veränderungen im Markt reagieren, was wiederum zu einer höheren Arbeitsplatzsicherheit und Stabilität beitragen kann.
Neue Karrieremöglichkeiten
Durch die voranschreitende Automatisierung werden manuelle Tätigkeiten in der Intralogistik immer weiter minimiert oder ganz vermieden. So können beispielsweise automatische Förderanlagen, fahrerlose Transportsysteme oder Autonome Roboter die Arbeit von Menschen inzwischen in vielen Bereichen fast vollständig ersetzen. Dadurch kommt es aber nicht zu einer Verdrängung von Arbeit, sondern zu einer Verlagerung hin zu Aufgaben, die Kreativität und Fachkenntnis erfordern.
Idealerweise profitieren die Mitarbeitenden von der Weiterentwicklung im Unternehmen, da neue Aufgaben- und Verantwortungsbereiche entstehen, wie beispielsweise die Sicherung von einem gesamten Abschnitt einer Produktionslinie. Durch Schulungen und Weiterbildungen kann sich das Personal auf neue Aufgaben spezialisieren. Dadurch eröffnen sich ihnen neue Karrieremöglichkeiten und sie können ihre Fähigkeiten erweitern. Hierzu zählt beispielsweise der Sektionsbetreuer, der für alle logistischen Tätigkeiten in einem Produktionsabschnitt verantwortlich ist. Auch neue Berufsfelder sind möglich, zum Beispiel die Kombination von Logistiker und Mechatroniker.
Höhere Motivation
Automatisierung heißt Veränderung. Es heißt aber auch Einbeziehung. Denn die Auswirkungen auf die Mitarbeitenden hängt von verschiedenen Faktoren, wie der Art der Automatisierung, der Branche und den spezifischen Aufgaben ab. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Mitarbeitenden in einigen Fällen Bedenken hinsichtlich ihrer Arbeitsplatzsicherheit haben können. Daher sind eine transparente Kommunikation und frühzeitige Einbindung wichtig, um Vorbehalte und Ängste abzubauen und die Vorteile für alle Beteiligten deutlich zu machen. Kennen die Mitarbeitenden den Mehrwert für sich selbst und das Unternehmen, nehmen sie die Technologie letztlich als eine Arbeitserleichterung wahr.
Attraktivität liegt im Auge des Betrachters
Die Automatisierung in der Intralogistik bringt für die Mitarbeitenden also diverse Vorteile mit sich. Darunter fallen bessere Arbeitsbedingungen, die Möglichkeit zur Qualifikationssteigerung, eine verbesserte Ergonomie und sogar eine höhere Arbeitsplatzsicherheit. Dies führt insgesamt zu einem niedrigeren Arbeitsdruck und damit zu einer besseren Work-Life-Balance.
Auch die Angst, der Mensch würde durch Maschinen ersetzt, ist größtenteils unbegründet. Im Gegenteil: Die Automatisierung schafft neue Arbeitsplätze im Bereich der Wartung, Programmierung und Überwachung der automatisierten Systeme. Dadurch bietet sie den Mitarbeitenden zusätzliche Karrieremöglichkeiten und erhöht zudem die Arbeitsplatzsicherheit.
Dennoch: Ob die Jobs in der Branche am Ende wirklich attraktiver sind, liegt im Auge des Betrachters beziehungsweise hängt von individuellen Präferenzen, Erfahrungen und Einstellungen ab. Wichtig ist in jedem Fall die Einbindung in den gesamten Automatisierungsprozess und die Schaffung von Perspektiven für persönliches Wachstum und Weiterentwicklung. So bieten sich den Mitarbeitenden neue Möglichkeiten, um ihre Fähigkeiten zu entfalten.