Ergonomie in der Intralogistik: So steigern Sie die Produktivität Ihrer Mitarbeitenden

Am Samstag, 15. März, war der Tag der Rückengesundheit – ein Aktionstag, der das Bewusstsein für die Bedeutung eines gesunden Rückens fördern und dazu motivieren soll, präventive Maßnahmen gegen Rückenschmerzen zu ergreifen. Denn diese gehören zu den häufigsten Beschwerden in der Bevölkerung und werden oft durch Bewegungsmangel, Fehlhaltungen oder einseitige Belastungen verursacht. Auch die Arbeit in Logistik- und Industriebetrieben birgt dafür Risiken: Ständiges Heben und Bewegen schwerer Lasten, langes Stehen und ungünstige Sitzpositionen beanspruchen Knochen, Muskulatur und Sehnen stark.

 

Laut der Kaufmännischen Krankenkasse KKH waren Muskel-Skelett-Erkrankungen im ersten Halbjahr 2024 die häufigste Ursache für krankheitsbedingtes Fehlen bei der Arbeit – noch vor Atemwegserkrankungen und psychischen Leiden. Unter den Muskel-Skelett-Erkrankungen gehörten Rückenschmerzen zur häufigsten Diagnose – und im Vergleich zu allen anderen Krankheiten auf Platz zwei.

 

Umso wichtiger also, dass Unternehmen für ergonomische Arbeitsplätze sorgen. Denn Ausfallzeiten sind teuer: Entweder bleiben Aufgaben liegen oder müssen von anderen Mitarbeitenden übernommen werden, was wiederum zu Überlastung oder erhöhter Fehleranfälligkeit führen kann.

 

Automatisierung als Lösung?

Sollten Unternehmen, um Ausfallzeiten zu vermeiden, dann gänzlich auf Automatisierung setzen? Wo keine Menschen arbeiten, können auch keine Menschen krank werden. So drastisch, wie das klingt, so problematisch ist das auch: Schließlich sind Mitarbeitende die wichtigste Ressource für Unternehmen. Mit ihrer Flexibilität, Kreativität, Problemlösungskompetenz, Empathie, emotionaler Intelligenz und kritischer Denkweise leisten sie einen wertvollen Beitrag, der nicht durch Maschinen ersetzt werden kann. Ganz davon abgesehen, dass eine Vollautomatisierung nicht von heute auf morgen erreicht und mit hohen Kosten verbunden ist. 

 

Gerade deshalb ist es besonders entscheidend, den Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, ihre Aufgaben zuverlässig und langfristig zu erledigen. Unternehmen müssen also Arbeitsbedingungen schaffen, die die Angestellten entlasten, statt sie körperlich und mental zu beeinträchtigen. Laut Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) sind Unternehmen sogar dazu verpflichtet, die Arbeitssicherheit für Angestellte zu gewährleisten und ihre Gesundheit zu schützen.

Ergonomie: Was ist das eigentlich?

Ergonomie, zusammengesetzt aus den altgriechischen Begriffen ergon (Arbeit) und nomos (Gesetz), zielt darauf ab, Arbeitsbedingungen und -ablauf so anzupassen, dass die Gesundheit, Sicherheit und Effizienz von Menschen in ihrem Arbeitsumfeld gewährleistet wird und gleichzeitig Arbeitsergebnisse hinsichtlich ihrer Qualität und Wirtschaftlichkeit optimiert werden.

 

Dabei werden drei Bereiche unterschieden:

  1. Physische Ergonomie: Körperhaltung, Bewegungsabläufe, Arbeitsplatzgestaltung, Vermeidung von Überlastung
  2. Kognitive Ergonomie: Mentale Prozesse wie Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Entscheidungsfindung und Informationsverarbeitung
  3. Organisationale Ergonomie: Arbeitsstrukturen, Schichtplanung, Teamarbeit und Kommunikationsprozesse

Arbeitsplätze sind so zu gestalten, dass die Bedingungen zu den Mitarbeitenden passen. Dabei sind sowohl körperliche Faktoren wie Kraft, Körpergröße und Alter als auch mentale Aspekte wie Ausführbarkeit, Zufriedenheit und Erträglichkeit einzubeziehen.

Ergonomie am Arbeitsplatz: Körperliche Entlastung

Für Büros bedeutet das beispielsweise höhenverstellbare Schreibtische und Bürostühle, angemessene Beleuchtung, verstellbare Monitore sowie eine Positionierung von Tastatur und Maus, die den natürlichen Handgelenkwinkel unterstützt.

Produktionshallen sollten zum Beispiel mit hydraulisch höhenverstellbaren Montageeinheiten, Hubtischen, mechanischen Hebehilfen, rutschfesten Bodenbelägen und Werkzeugen mit ergonomischen Griffen ausgestattet sein.

In Logistikzentren sollten höhenverstellbare Packtische, automatisierte Förderbänder sowie manövrierfähige und leichtlaufende Transportgeräte genutzt werden, um manuelles Heben und Bücken zu vermeiden und die körperliche Belastung beim Be- und Entladen zu minimieren.

Entlastung durch Transport- und Handhabungstechnik

Darauf möchten wir einen genaueren Blick werfen: Um Montage-, Produktions- und Lagerarbeiten ergonomischer zu gestalten, sollten Unternehmen die körperliche Belastung ihrer Mitarbeitenden reduzieren und so zu einem sicheren und gesünderen Arbeitsumfeld beitragen.

Dazu können beispielsweise die folgenden Hilfsmittel eingesetzt werden:

  • Handhabungstechnik: Werkzeuge und Systeme, die zur Optimierung von Montage- und Fertigungsprozessen eingesetzt werden
  • Transporttechnik: Hilfsmittel und Geräte, die den Transport von Gütern innerhalb eines Lagers oder einer Produktionshalle erleichtern

Zur Handhabungstechnik gehören beispielsweise Balancer, Federzüge, Kettenzüge oder Kräne. In einen Federzug kann zum Beispiel ein Elektroschrauber eingehängt werden, sodass dieser nicht zwischendurch abgelegt und wieder angehoben werden muss. Balancer halten schwere Werkzeuge in Position, sodass sie mit nur wenig Kraft verwendet werden können. So wird das Greifen, Heben und Positionieren von Werkzeugen oder Materialien am Arbeitsplatz erleichtert und die Montage- und Fertigungsprozesse optimiert.

Mit Transporttechnik sind etwa Transportroller, Hubwagen oder andere Fördermittel gemeint, die dabei unterstützten, schwere Lasten mit nur wenig Kraft zu bewegen – und Laufwege verkürzen beziehungsweise komplett einsparen können.

Durch die körperliche Entlastung der Mitarbeitenden werden Gelenk- oder Rückenschmerzen reduziert – und Angestellte produktiver und leistungsfähiger. Gleichzeitig wird damit die Effizienz des innerbetrieblichen Materialflusses gesteigert, denn Waren werden schnell und sicher transportiert. 

Optimierte Arbeitsabläufe und Organisation

Aber nicht nur durch technische Hilfsmittel können Logistikunternehmen der körperlichen Entlastung ihrer Mitarbeitenden entgegenwirken: Bereits die Planung der Arbeitsabläufe kann zu einer verbesserten Ergonomie in der Intralogistik beitragen. Durch eine angepasste Aufgabenverteilung wird zum Beispiel vermieden, dass Mitarbeitende den ganzen Tag lang monotone Bewegungsabläufe durchführen. Denn lange Laufwege, häufiges Bücken und langes Sitzen können zu Gelenk- und Rückenschmerzen führen. Wer aber beispielsweise morgens viel läuft und dafür nachmittags in einem anderen Bereich eingesetzt wird und eine Tätigkeit im Sitzen ausübt, erhält Abwechslung und vermeidet eine ständige und langanhaltende Belastung. Noch dazu kann das Vermeiden monotoner Tätigkeiten die Motivation steigern.

Auch eine optimierte Lagerorganisation kann die ergonomischen Bedingungen verbessern: Mit einer sinnvollen Verteilung der Ware können unnötige Laufwege oder häufiges Bücken vermieden werden. Unterstützen kann dabei ein Warehouse Management System (WMS), das die Kommissionierung der Waren optimiert und eine passende Regalbelegung etabliert.

Ergonomie bei TORWEGGE

Unser Ziel bei TORWEGGE ist es, mit gutem Beispiel voranzugehen: In der Kommissionierung nutzen unsere Mitarbeitenden zum Beispiel elektrisch verstellbare Hubtische, Elektro-Ameisen und Hebekräne, damit sie sowohl bei der Übergabe von Werkstücken als auch beim Heben sowie Auf- und Abladen von schweren Gütern entlastet werden.

 

Für unsere Mitarbeitenden in der Verwaltung setzen wir verstärkt auf stufenlos höhenverstellbare Schreibtische.

 

Investition, die sich lohnt

Wenn bei all den Vorteilen eine gewisse Skepsis bleibt: Ja, die Einrichtung ergonomischer Arbeitsplätze ist mit Kosten verbunden. Aber werfen Sie einmal einen Blick auf die Krankentage in Ihrem Unternehmen – schließlich gehören Rückenschmerzen nach wie vor zu den häufigsten Ursachen für Ausfälle. Wir bei TORWEGGE sind uns sicher: Wer nicht in die Gesundheit der eigenen Mitarbeitenden investiert, zahlt am Ende noch viel mehr. Im Ergebnis führt die Einrichtung ergonomischer Arbeitsplätze zu einer höheren Wirtschaftlichkeit des Unternehmens, denn gesunde und zufriedene Mitarbeitende liefern die besten Arbeitsergebnisse und bleiben ihrem Unternehmen lange erhalten.

Fördertechnik für eine ergonomische Intralogistik

Demnächst geht es hier im Blog daher um die Belastungsreduzierung in der Intralogistik: Bleiben Sie dran für innovative Produkte und Systeme aus dem TORWEGGE-Sortiment, die körperliche Belastungen in der Produktion und Logistik minimieren.

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